Schon wenn man das Areal des Schlosses betritt, möchte man sich die Augen reiben. Noch in Ruhe bettet sich das Anwesen an diesem warmen Sonntag Vormittag. Beim Überqueren des Innenhofes läuft man an den blühenden Rosensträuchern vorbei, die die alten Steinwände emporwachsen.
Am 18.06.23 endet wieder eine Weiterbildung der Therapeutischen Clownerie. 10 Wochenenden hatten die Teilnehmer nun Zeit als Gruppe zusammen zu wachsen, größere und kleinere Herausforderungen der persönlichen Entwicklung anzunehmen, um schließlich ihre eigene Clownsfigur zu kreieren.
Um dem Werdegang und den Darstellern eine Bühne zu geben, fand die Abschlussveranstaltung in einem großen Saal mit Einladung an Freunde und Angehörige statt.
Schon als man zu Beginn hinter den Bühnenvorgang blickte, zeigte sich eine Unruhe, Nervosität, gleichzeitig Spannung und Vorfreude. Dieser Vormittag war für die Teilnehmer tatsächlich die letzte Herausforderung, das Verlassen ihrer Komfortzone, um sich und ihre Persönlichkeit echt und wahrhaftig dem Publikum zu zeigen.
Die Veranstaltung begann mit einem musikalisch hinterlegten Gruppenauftritt, der die Zuschauer sofort in den Bann gezogen hatte. Diese wurden durch den Auftakt und der geballten Gruppendynamik übermannt und zeitglich mitgerissen, um in die bunte Welt der Clowns zu gelangen. Ob ein Gedicht der Stille, etwas dirigieren oder eine telepathische Olympiade… Das Programm zeigte die Vielseitigkeit eines Clowns, das Repertoire der Gefühle und den Umfang des Requisiten Koffers.
Doch was macht einen guten Clown aus? Echtheit – ein Clown zeigt sich in seiner Vollständigkeit und Wahrhaftigkeit. Er verstellt sich nicht, um besser auszusehen oder dazustehen. Er zeigt sich in seiner natürlichen Authentizität, denn er weiß, nur so sind echte Begegnungen möglich. Ein großes Herz – denn so kann er die Menschen an dem Punkt abholen, an diesem sie sich gerade befinden. Empathie – er erreicht seine Menschen durch tiefes und echtes Mitgefühl (nicht durch Mitleid). Neugier – der Clown betrachtet die Welt aus den Augen eines Kindes. Alles ist aufregend und muss ergründet werden. Mut – sich auf Dinge einzulassen, die Komfortzone zu verlassen und keine Angst davor zu haben, nicht perfekt zu sein.
Die Teilnehmer haben die Werte eines Clowns erfüllt und gelebt. Somit sind sie jetzt gewappnet, mit ihrem Clowns-Koffer auf Reise zu gehen und Erfahrungen zu sammeln. Sie müssen aber keine Angst haben. Dank des durch die Dozenten (A. Radinger & J. Tomandl) gegründeten „Einherz-Clowns-Vereins“, haben sie die Möglichkeit in Verbindung mit anderen Clowns zu sein und sich für Clowns-Besuche/Auftritte zu verabreden.
Nach ihren Darbietungen wurden die Clowns-Absolventen nicht nur durch einen großen Beifall gefeiert. Des Weiteren erhielten sie Ihre Zertifikate und wurden jeweils durch ein Krönchen, passend zum Ambiente gekrönt. Mit glitzerndem Kopfschmuck wurde anschließend im sommerlichen Biergarten zusammengesessen und der Moment genossen, bevor die Weiterbildung dann am Nachmittag gruppenintern mit einem persönlichen Abschlussritual tatsächlich endete.
Sie verspüren auch die Clowns-Energie die endlich gelebt werden möchte und mit dieser Sie die Welt etwas verbessern möchten? Der nächste Kurs startet am 23.09.2023 an der Döpfer Akademie München. Ein altes deutsches Sprichwort sagt es ganz treffend: „Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft!“
Vielen Dank an Schloss Blumenthal, dass wir die Aufführung an diesem schönen Ort durchführen konnten. Vielen Dank an die bezaubernden Dozenten Jutta Tomandl und Alexander Radinger, die die Teilnehmer mit ihrer erfahrenen, wertschätzenden und inspirierenden Art auf dieser Reise begleitet haben und die das Clowns-Dasein leben.