Ergotherapeutisches Coaching in der Pädiatrie

Auch in der deutschsprachigen Ergotherapie gewinnt der Coachingansatz zunehmend an Bedeutung. In Zeiten des Inklusionsprozesses kann Coaching wertvolle Entwicklungsimpulse bei allen am ergotherapeutischen Prozess Beteiligten (Therapeut, Kind, Familie, Erzieher, Lehrer etc.) freisetzen, indem individuelles und gemeinschaftliches Erfahrungswissen sowie Reflexions- und Feedbackprozesse ineinandergreifen.

In diesem Workshop werden - vor dem Hintergrund übergeordneter ergotherapeutischer Ziele wie Empowerment, Partizipation, Engagement und Enablement - die Grundsätze der ergotherapeutischen Haltung im Coachingansatz theoretisch vermittelt und praktisch erprobt.

Durch spezifische Methoden werden veränderte Sichtweisen auf Problemzusammenhänge möglich, die zu alternativen Handlungs- und Verhaltensweisen im Lebensumfeld des Kindes und mit dem Kind führen können. Für alle Beteiligten können so in der Problemsicht gebundene Kräfte wieder freigesetzt und gemeinsam betätigungsbasierte Lösungen gefunden und schrittweise umgesetzt werden.

Kinder brauchen „eine feinfühlige, liebevolle, wertschätzende und unterstützende Begleitung, vertrauensvolle Beziehungen, eine Förderung von Selbstwirksamkeit und Autonomie und entsprechend individuelles Coaching“ (Becker-Stoll, 2010).

Lernziele:

Die Teilnehmer können ergotherapeutisches Coaching im Rahmen der konzeptionellen ergotherapeutischen Modelle verordnen und die Rolle des Coachs von anderen Rollen (z.B. Rolle als Berater) unterscheiden und abgrenzen. Die Haltung im ergotherapeutischen Coachingansatz wird durch den Einsatz der für Coachingprozesse spezifischen Methoden und Fragetechniken geübt, deren Wirkung gemeinsam reflektiert und die Entstehung neuer Handlungsspielräume für alle Beteiligten durch eine lösungsorientierte Grundausrichtung im therapeutischen Alltag diskutiert.