LRS 1 : Diagnostik (Teil B-06)

Aller Anfang ist Anamnese.

Die Ursachen von Lernstörungen sind vielfältig. Mit der Auswertung einer standardisierten Testung allein kommen wir oftmals nicht weit genug. Vielmehr finden sich die Ursachen und oder die Begleiterscheinungen einer schulischen Lernstörung nicht im Umfeld der kognitiven (Un)-Fähigkeiten eines Kindes, sondern in seiner emotionalen Entwicklung und seinen sozialen Kompetenzen und Bedürfnissen. Und noch etwas ist wichtig: Vielfach schätzen Eltern und auch die Schule die Nöte eines lernenden Kindes nicht richtig ein, weil sie Begleitumstände nicht für relevant erachten. Im Rahmen der Erstbefundung die richtigen Fragen zu stellen, kann von entscheidender Bedeutung sein. In einem weiteren Schritt gilt es, die erhaltenen Informationen so miteinander zu verknüpfen, dass ein rundes Bild entsteht, in welchem sich möglichst alle Facetten der Lernstörung aber auch der Kompetenzen zeigen. Das Seminar: Wir stellen Fragen, suchen hierzu weitere Fragen und auch Antworten. Wir fassen Fragen zu Themenkomplexen zusammen und erarbeiten mögliche Schlussfolgerungen. Wir schauen uns die Lebensgeschichten der Therapiekinder an und arbeiten die wesentlichen Gesichtspunkte heraus. Hierfür nutzen wir Diktate und Schriftproben genauso, wie bekannte anamnestische Daten. Wer sich für das Seminar anmeldet, darf digitale Unterlagen (auf USB-Stick) von eigenen Therapiekindern mitbringen. Wir besprechen dann gemeinsam die sich ergebenden Fragen.